Wichtig oder dringend?
Wir arbeiten viel. Abends dann oft ein Gefühl der Unzufriedenheit: So vieles nicht getan, nur Kleinigkeiten erledigt und Wichtiges nicht angegangen. „Konzentriere Dich auf das Wichtige“, lautet oft der wohlmeinende Rat. Doch wie das wirklich Wichtige von dem nur Dringenden unterscheiden?4 Fragen, die helfen „Wichtig oder dringend“ zu entscheiden:
1.) Was ist mir wichtig?
Ein Sprichwort lautet: „Selbstständige arbeiten selbst und ständig“. Nach 25 Jahren Selbstständigkeit möchte ich das so umformulieren: „Selbstständige können nur nachhaltig erfolgreich arbeiten, wenn sie ihr Selbst beim Arbeiten wichtig nehmen“.
Schreiben Sie ganz konkret auf, was Ihnen bei der Arbeit und im Leben wichtig ist. Wenn zwei Dringlichkeiten gegeneinander stehen, hilft diese Liste zu entscheiden, was Priorität hat.
2.) Wichtig warum?
Vieles, was für uns wichtig ist, wird von außen an uns herangetragen. Manches kann man nicht verändern: Steuerer-klärungen müssen gemacht, Rech-
nungen bezahlt werden. Bei anderen Dingen ist der Spielraum größer.
Es lohnt sich, in regelmäßigen Abständen zu fragen: Ist es nur Gewohnheit oder mir immer noch wichtig? Und auch: Ist es wirklich mir wichtig oder denke ich nur, dass es wichtig ist, weil es alle so machen ?
3.) Dringend für wen?
Manches, das uns als dringend begegnet, ist nicht für uns dringend, sondern für andere. Schauen Sie genau hin und entscheiden Sie sich für das, was für Sie selbst dringend ist.
4.) Wann wird Wichtiges dringend?Im täglichen Leben schreit „Dringend“ oft lauter als „Wichtig“. Dann verbringen wir Tage damit, Dinge zu erledigen, die wenig mit dem zu tun haben, was wir erreichen wollen. Wir spüren dies und haben trotz der vielen Arbeit ein schlechtes Gewissen.
Hier gibt es zwei Wege:
a.) Sie entscheiden, wann das Wichtige wirklich dringend wird und tragen dann genügend Zeit in Ihren Kalender ein. Damit wird ihr Projekt zum richtigen Zeitpunkt „dringend“. Bis dahin können Sie sich ohne schlechtes Gewissen anderen Dingen widmen.
b.) Sie reservieren sich jeden Tag Zeit für das, was Ihnen wichtig ist. Hierzu stellen Sie einfache Regeln auf wie: „Bevor ich meine E-mails öffne, arbeite ich eine Stunde an Projekt X“.